Die vierköpfige Jury, bestehend aus der Zustifterin Janka Kluge, Annette Güldenring und dem Ehren-Preisträger von 2024 Manuel Ricardo Garcia sowie Prof.in Dr.in Karen Nolte als Vertreterin der hms, hat getagt und bedankt sich bei allen Bewerber*innen und eingereichten Projekten für ihre unermüdliche Arbeit für die Rechte der trans* Community.
Wir freuen uns, Ihnen aus all diesen Bewerbungen die Gewinner*innen für das herausragende trans* Projekt und den Ehrenpreis 2025 vorstellen zu dürfen.
Auch dieses Jahr gab es wieder gute und interessante Nominierungen aus der Trans*community für ein herausragendes Projekt. Eines fiel uns dabei besonders ins Auge und daher ist es uns als Jury nicht schwer gefallen, uns einstimmig für Chris Lily Kiermeier mit ihrem Projekt "Sexabled. Lust für Alle" zu entscheiden. Lily schafft es mit einer beeindruckenden Konsequenz, Trans*aktivismus intersektional zu denken. Dabei werden wichtige Themen, wie Behinderung, Sexualität, Erotik und Lust, Trans*ness, Queersein, aber auch Schwierigkeiten bei Zugang zu medizinischer Versorgung sowie sexuelle Gewalt miteinander betrachtet und analysiert. Lily ist eine Transfrau, Blogger*in & Aktivist*in, Mitte dreißig, die von der Gesellschaft behindert wird. Lily Kiermeier scheut nicht, sich öffentlich zu zeigen und setzt dafür ihre Gedanken, ihren Körper und ihre Meinung konsequent ein. Dabei kann Lily auf wenige Vorbilder zurückgreifen und geht darum oft experimentell an ihre Grenzen heran.
Genau dieser Einsatz hat uns als Jury überzeugt und wir sehen Lily als eine Pionierin in ihrer Arbeit. Es geht eben nicht darum, angepassten Akivismus zu machen, es geht um Veränderung. Wir wollen Trans*aktivist*innen wie Lily wertschätzen, die sich selbst und unsere Gesellschaft herausfordern. Wir wollen sie unterstützen, damit sie weiter intersektional arbeitet und damit diese Welt sich verändern kann, für Alle.
Der Waltraud-Schiffels-Preis 2025 für das herausragende Projekt aus trans* Communitys im Jahr 2025 ist mit 1.000 Euro Preisgeld dotiert.
Lilys Linktree: https://linktr.ee/Sexabled
Unermüdlich, klug und mit klarem Kompass: Mari Günther wird mit dem Waltraud-Schiffels-Ehrenpreis 2025 ausgezeichnet. Ihr Wirken für die Rechte und die gesundheitliche Versorgung transgeschlechtlicher und nicht-binärer Menschen ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie persönlicher Einsatz Wandel bewirken kann – fachlich fundiert, politisch wirksam und menschlich bewegend.
Die diesjährige Verleihung des Waltraud-Schiffels-Ehrenpreises würdigt das herausragende transaktivistische Lebenswerk von Mari Günther, die seit 2005 eine wichtige Rolle in der Transgenderbewegung einnimmt – mit besonderem Fokus auf die Verbesserung der Gesundheitsversorgung für transgeschlechtliche und nicht-binäre Menschen.
Mari Günther zählt zu den wegweisenden Persönlichkeiten in der Trans*community. Mit großem Engagement hat sie sich dafür eingesetzt, für eine Gesundheitsversorgung zu kämpfen, die geschlechtlich varianten Menschen mit Respekt, Fachkompetenz und Wertschätzung begegnet. Ihr Wirken war und ist darauf ausgerichtet, strukturelle Hürden abzubauen, Diskriminierungen entgegenzuwirken und eine Versorgungskultur zu fördern, die geschlechtliche Vielfalt anerkennt und schützt, sowie die Selbstbestimmungsrechte von Minderjährigen zu würdigen.
Mit außergewöhnlicher Beharrlichkeit, analytischer Schärfe und feiner Sensibilität für die Bedarfe transgeschlechtlicher Menschen hat sie über zwei Jahrzehnte hinweg an nachhaltigen Veränderungen mitgewirkt und entscheidende Impulse für eine gerechtere Gesundheitsversorgung gesetzt. Ihre Arbeit ist geprägt von fachlicher Tiefe, politischem Weitblick und einem unbeirrten Engagement für Menschen- und Kinderrechte und gesundheitliche Teilhabe.
Neben ihrer praktischen Arbeit hat Mari Günther zahlreiche Fachveröffentlichungen publiziert, die zur Sichtbarmachung struktureller Missstände und zur Professionalisierung im transgesundheitlichen Kontext wesentlich beigetragen haben.
Mit der Verleihung des Waltraud-Schiffels-Ehrenpreises wird ein Lebenswerk gewürdigt, das in besonderer Weise zeigt, wie fachliche Expertise, gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein und persönliche Integrität zusammenwirken können, um nachhaltigen Wandel zu bewirken.
Die Preisverleihung findet am 26.07.2025, um 16 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Sub, dem Münchner Schwul-Queeren Zentrum, Müllerstrasse 14, statt.